Die Kinder mussten in ihren Herkunftsfamilien häufig Vernachlässigung und Misshandlung erleben. Diese Erfahrungen bringen sie natürlich mit zu euch in die Pflegefamilie. Als Folge dieser Traumatisierungen kann es zu Verhaltensweisen und emotionalen Ausdrücken kommen, die manchmal schwer zu verstehen sind und auch nicht immer einfach für euch als Pflegeeltern auszuhalten sind.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der Körper ein implizierter Speicher der traumatisierenden Erfahrungen ist. Ein Trauma wird fast immer (auch) über den Körper erlebt, ist stark mit körperlichen Symptomen verbunden und auch die Folgen sind starkes physisches Erleben.
Somit kann man sagen, ein Trauma ist im Körper eingebrannt und zeigt sich vor allem in körperlichen Reaktionen auf Stress. So kann ein Trauma mit dem Verlust der Verbindung zu sich selbst und zu seinem Körper einhergehen und mit der Verringerung der Fähigkeit, im Hier und Jetzt präsent zu sein. Im Zentrum des traumatischen Stresses steht der Zusammenbruch der
Fähigkeit, innere Zustände zu regulieren. Bei präverbalen Traumata (d.h. bevor sie sprechen konnten) ist der Zugang über den Körper eine wichtige Herangehensweise in der Verarbeitung des Traumas.
Die heilpädagogische Begleitung in der Eltern-Kind-Praxis „HerzRaum“ findet in einem therapeutischen Setting statt, in denen die Kinder ihre frühen präverbalen Erfahrungen ausdrücken dürfen und deutlich machen können, was es eigentlich gebraucht hätte. Auf der frühkindlichen (meist präverbalen) Ebene braucht das Kind eine „Nachnährung“ und korrigierende Erfahrungen, die sich über und im Körper verankern können. Das Kind bekommt die Chance, die frühen Erfahrungen aus den Interaktionen mit den Herkunftseltern noch mal anders und neu zu erleben, und zwar über das Körpererleben, so dass sich neben den beängstigten Bildern und Gefühlen der frühen Erfahrungen vertrauensvolle und sicherheitsspendende Erfahrungen im Körper verankern können (und somit nicht befriedigte Bedürfnisse „nachgenährt“ werden können).
Hierzu ist es wichtig, dass das Kind sich nun in einer sicherheits- und haltgebenden Umgebung angenommen fühlt, damit es sich auf diese Prozesse einlassen kann.
Ihr als Pflegeeltern werdet intensiv in den Prozess mit einbezogen durch regelmäßige Begleitgespräche und nach Bedarf auch durch die direkte Einbeziehung in die heilpädagogische Begleitung.
Das Ziel dabei ist, dass dein (Pflege-) Kind dabei sogenannte korrigierende Erfahrungen machen kann, die sich auch im Körper (-erleben) verankern können. Dadurch können im Hier und Jetzt die damaligen Erfahrungen gemindert werden, also bildlich gesprochen, „Wunden besser vernarben“.
Dieses Angebot richtet sich an Kinder, die in Pflegefamilien oder in einer Wohngruppe leben und die in ihrer frühen Kindheit traumatische Erfahrungen machen mussten.
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